Home
Neues
Feste
Fest-Motive
Buddhismus
Hinduismus
Beschreibungen
Termine
Adressen
Kontakte
Site-Map
Impressum
Fest-Motive
Hinduismus
Hindu-Feste
Bali-Hinduismus
Buddhismus
Lamaismus
Buddha-Feste
Strich
Bali 3 Kl1

Nschwklun muss man sich vergegenwärtigen, dass jedes Dorf in Bali mindestens drei Tempel hat: Den Gründertempel „Pura Puseh“, den zentralen Dorftempel „ Pura Desa“ und den Totentempel „Pura Dalem“. Also stehen alle sieben Monate mindestens drei Tempelfeste auf dem Programm der Dorfgemeinschaft, wenn nicht noch zusätzliche Feste für weitere Tempel einzelner Nachbarschaften oder Wassergenossenschaften hinzukommen. Hierbei sind weitere Anlässe zu großen Familienfesten noch gar nicht mitgerechnet. Niemand weiß genau, wie viel Tempel es insgesamt in Bali gibt, nach vorsichtigen Schätzungen dürften es aber zwischen zehn- und zwanzigtausend sein. In jedes Ritualjahr von 210 Tagen fallen damit allein mindestens zehntausend Tempelfeste, d.h. pro Tag wenigstens fünfzig. Kein Wunder, dass der Festkalender der Balinesen von Feierlichkeiten geradezu überquillt. Dabei stellen die Tempelfeste nur einen Teil des balinesischen Festreigens dar. Feste und religiöse Riten begleiten die Menschen hier durch alle Lebensphasen von der Geburt bis zum Tode und über den Tod hinaus. Sie sind tief in der spirituellen und mystischen Vorstellungswelt des Bali-Hinduismus verwurzelt.

Nschwklach dem Glauben aller Hindus ist der Körper nur die vergängliche Hülle einer unsterblichen Seele. Für das Wohlergehen dieser Seele im gegenwärtigen Leben und bei der nächsten Wiedergeburt ist der Mensch mit seinem Tun und Lassen selbst verantwortlich. Hierbei sollen die vielfältigen Riten und Lebensregeln Stütze und Hilfestellung sein, um das angestrebte Ziel einer für ein besseres Leben befreiten Seele zu erreichen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei immer wieder Reinigungszeremonien, bis schließlich auch der verstorbene Körper in der radikalsten aller Reinigungen durch Feuer und Wasser vollständig eliminiert wird, um die Seele von allen materiellen Bindungen zu lösen.

Gschwleichzeitig sind die Rituale und Festzeremonien Grundlage des Zusammenhalts von Familie und Dorfgemeinschaft. Religiöse Regeln wirken mit beim Bau eines Dorfes, ordnen das Familienleben und sind ethische Richtschnur für das Zusammenleben der gesamten Gemeinschaft. Festlichkeiten, Volksvergnügungen und Versammlung werden deshalb stets von einer Tempelzeremonie eingeleitet. Nicht zuletzt sollen sie auch dem Einzelnen helfen, seinen Platz im Kosmos der Insel und der ihn umgebenden Natur zu finden. In der Natur hat jedes Ding oder Wesen seinen Zweck und seinen Platz. Alles Heilige ist hoch wie die Berge, wo die Götter und guten Geister auf dem Vulkan Gunung Agung ihren Sitz haben. Alles Unheilige und Drohende kommt von den Kräften der Tiefe, vom Meer mit seinen feindlichen Geistern und Dämonen. Der Mensch lebt zwischen Bergen und Meer und ist permanent von dieser Dualität in der Natur umgeben. Das Streben der Balinesen ist deshalb ständig darauf gerichtet, durch Anwendung der alten hinduistischen Lebensregeln mit mannigfachen Riten und Opferzeremonien einen Ausgleich zwischen den entgegengesetzten Kräften von Gut und Böse herbeizuführen, um so zu einem friedlichen Dasein in Glück und Zufriedenheit zu gelangen.

Ischwklnsgesamt kristallisieren sich vor diesem Hintergrund verschiedene große Daseinsbereiche heraus, die für die Balinesen Antrieb und Verpflichtung zu mehr oder weniger aufwendigen Festen und Ritualen sind: Die Verehrung der Götter, die Besänftigung der Dämonen und
Geister, der Ablauf der verschiedenen Lebensphasen, der Toten- und Ahnenkult sowie
sonstige, im Ritualkalender fest verankerte religiöse und weltliche Anlässe und Pflichten.

VEREHRUNG  DER  GÖTTER

Uschwklrsprung religiöser Vorstellungen war in Bali, wie auch in anderen Weltregionen, der Animismus, der Glaube an die Beseeltheit der Natur und, daraus hervorgehend, an eine kosmische Ordnung, deren Naturkräfte als göttliche Machtbereiche respektiert und verehrt wurden. Im Verständnis speziell der Balinesen von dieser kosmischen Ordnung wirken dabei den guten Göttern und Geistern im Rahmen einer großen Ausgewogenheit zerstörerische Kräfte, böse Geister und Dämonen entgegen. Sie bedrohen das Leben der Menschen, die inmitten dieser Kräftepaarung stehen, auf vielerlei Weise.

Uschwklm sich dagegen zu wappnen und einen Ausgleich der Kräfte zu fördern, haben sich daraus in Bali die Urrituale der Reinigung und Opferung entwickelt, die den Menschen von bösen Einflüssen und Bindungen befreien sollen. Zum einen sollen sie eine symbolische Reinheit und damit eine gewisse Souveränität des Menschen herstellen, bevor er den Göttern oder auch den Dämonen entgegentreten kann. Bei allen Kulthandlungen des Bali-Hinduismus hat daher das reinigende heilige Wasser „Tirta“ eine überaus wichtige Funktion. Neben der Reinigung mit heiligem Wasser sind es vor allem Opferzeremonien, die dem religiösen Ritual der Balinesen das besondere Gepräge geben. Zu den Festen werden von den Frauen hohe Türme und andere kunstvolle Gebilde aus Reiskuchen und Früchten als Opfergaben erstellt. Sie sollen die Götter erfreuen und den Tempel schmücken, um danach von den Menschen verzehrt zu werden, Befriedigung und Genuss für alle Beteiligten.

Dschwklie Balinesen sind tiefgläubige Menschen, die ihre religiösen Pflichten gegenüber den Göttern mit großer Hingabe erfüllen. Dabei kommt als spezielle Ausdrucksform des Bali- Hinduismus der Verehrung von Sanghyang Widi (Höchstes Licht), einer als abstrakt empfundenen Übergottheit, die größte Bedeutung zu. In dieser, im Stammland des Hinduismus Indien weitgehend unbekannten Göttergestalt sind in der Vorstellung der Balinesen alle Gottheiten zu einer höchsten Einheit, dem Ursprung allen Seins, vereint. Er wird dargestellt als männliche Symbolfigur, aus deren Körper Flammen schlagen und findet sich in vielen Tempeln und auf magischen Amuletten. Obwohl Zeremonien und Gebete fast nie direkt an ihn gerichtet sind, steht Sanghyang Widi letztlich hinter
allem. Als solcher thront er auch über dem vielköpfigen Olymp der Hindugötter, in dem Shiva als Zerstörer und Erneuerer, Brahma als Weltenschöpfer und Vishnu als Weltenerhalter den höchsten Rang einnehmen. In dieser Dreiheit (Trimurti) wird wiederum Shiva als machtvollste Gottheit verehrt, als dessen Sitz und gleichzeitig Mittelpunkt des balinesischen Universums der Gipfel des großen Vulkans Gunung Agung gilt.

Ischwkln dem vielschichtigen kosmischen System um diese zentralen Götter dürfen auch die ihnen zugeordneten weiblichen Gottheiten nicht fehlen. Wir kennen dies auch aus dem Hinduismus Indiens als Erbe der alten religiösen Traditionen, speziell des Tantrismus. Bei Shiva sind es zwei sehr gegensätzliche Partnerinnen, die ihm zugeordnet sind. Einmal die gefürchtete Durga, auch in Bali die Göttin des Todes und der Bestrafung sowie die Urmutter der Hexen. Eine von ihnen, Rangda, nimmt als Verkörperung des Bösen in der balinesischen Mythologie einen zentralen Platz ein und tritt in dieser Eigenschaft in vielen Legenden und Dramen auf. Den Gegenpart zu Durga bildet die lichte Schönheit der Dewi Uma als Symbolgestalt der Liebe und Belohnung guter Taten.

Zurück Weiter

Home

Feste

Fest-Motive

Beschreibungen

Termine

Kontakte

Adressen

Impressum

PfeilOben3